Diana Achtzig: Mystische Fische – Einleitung und Ausstellungskonzept
Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, informiert:
Die Ausstellung „Mystische Fische – Eleganz & Tiefsee-Ästhetik in Farbe“ von Diana Achtzig, präsentiert in der Berolina Galerie im Rathaus Mitte, Berlin, eröffnet ein faszinierendes Fenster in die poetische und symbolisch aufgeladene Unterwasserwelt der Künstlerin. Vom 18. September bis 24. November 2025 können Besucher:innen in den Ausstellungsräumen die Verbindung zwischen figurativer Präzision, surrealer Bildsprache und zeitgenössischer Maltechnik erleben. Die Midissage am Freitag, den 24. Oktober 2025 um 19 Uhr bietet darüber hinaus die Möglichkeit, die Künstlerin persönlich kennenzulernen und ihre konzeptuellen Überlegungen zu den ausgestellten Werken aus erster Hand zu erfahren.
Diana Achtzig, Absolventin der Universität der Künste Berlin, kombiniert in ihrer Arbeit die Techniken der klassischen Malerei mit einer innovativen, zeitgenössischen Bildsprache. Dabei stehen seit den 1990er-Jahren Tierhybride, insbesondere fantasievolle Fischwesen, im Zentrum ihrer künstlerischen Explorationen. Diese Wesen, die zwischen Realität und Imagination oszillieren, sind Ausdruck einer tiefen Auseinandersetzung mit der Natur, der menschlichen Vorstellungskraft und der Ästhetik der Unterwasserwelt. Achtzig gelingt es, in ihren Arbeiten eine Balance zwischen erzählerischer Dimension und formaler Komplexität herzustellen, die den Betrachter in eine immersive, fast meditative Betrachtung eintauchen lässt.
Die Berolina Galerie, als barrierefreier Ausstellungsraum im Herzen Berlins, bietet den idealen Rahmen für diese Werkschau. Mit Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, 7 bis 18 Uhr, wird die Ausstellung einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Die Wahl des Ortes unterstreicht den Anspruch, zeitgenössische Kunst direkt in den städtischen Alltag zu integrieren und die Begegnung zwischen Kunst, Betrachter und öffentlichem Raum zu fördern.
Ausstellungskonzept
Das Konzept von „Mystische Fische“ basiert auf einer dualen Werkpräsentation: Tuschearbeiten auf Papier, die die Unterwasserwelt in fantastischen, erfundenen Fischwesen darstellen, und Ölgemälde auf Leinwand, die als Höhepunkte der Neuen Leipziger Schule gelten. Die Tuschearbeiten, entstanden zwischen 1990 und heute, zeigen die Kontinuität von Achtzigs künstlerischer Forschung im Bereich der aquatischen Fantasie. Jede Arbeit ist durch ihre lineare Präzision und die subtile Modellierung von Licht und Bewegung geprägt. Die Papierarbeiten fungieren zugleich als Studien, in denen die Komposition, die Proportion und die imaginative Entwicklung der Tierhybride reflektiert werden. Sie bilden den intimen, fast wissenschaftlichen Teil der Ausstellung, in dem die Besucher:innen die Entstehungsgeschichte der künstlerischen Motive nachvollziehen können.
Im Gegensatz dazu stehen die Ölgemälde, die in Größe und Farbkraft dominieren und die narrative wie auch poetische Dimension der Unterwasserwelt in den Vordergrund rücken. Werke wie „Katzenfisch mit Skorpionstachel“ (2023, 50 x 70 x 2 cm) oder „Katzen Königin – Weißer Katzenfisch mit Flügeln“ (2022, 50 x 70 x 2 cm) demonstrieren Achtzigs Fähigkeit, klassische Maltechniken mit surrealer Bildsprache zu kombinieren. In diesen Arbeiten verschmelzen figürliche Genauigkeit und imaginative Freiheit zu einer eigenständigen Bildsprache, die sowohl die analytische Wahrnehmung als auch die emotionale Resonanz der Betrachter:innen fordert. Die Tiere werden zu mythischen Leitmotiven, die den symbolischen Reichtum der Unterwasserwelt transportieren. In „Katzenfisch mit Skorpionstachel“ etwa wird der hybride Organismus zu einem Ausdruck von Spannung und Eleganz zugleich, die Farbpalette wirkt hell und zugleich tiefgründig, die Bildkomposition zieht den Blick des Betrachters in das imaginäre Meer. Der räumliche Aufbau und die sorgfältige Lichtführung verstärken die narrative Wirkung der Darstellung und machen das Werk zu einem paradigmatischen Beispiel zeitgenössischer Malerei im Kontext der Neuen Leipziger Schule.
Die Kombination von Papierarbeiten und Ölgemälden erlaubt es, unterschiedliche Ebenen der künstlerischen Praxis sichtbar zu machen: die experimentelle und entwerfende Phase auf Papier, sowie die ausformulierte und koloristisch ausgereifte Umsetzung auf Leinwand. Dadurch entsteht ein vielschichtiges Kunsterlebnis, das sowohl ästhetische als auch konzeptionelle Qualitäten umfasst. Besucher:innen werden eingeladen, die Entwicklung der Bildideen nachzuvollziehen und die Transformation von Konzeptskizzen zu vollendeten Kunstwerken zu erleben.
Poetische und symbolische Dimension
Die „mystischen Fische“ sind nicht nur formal und technisch faszinierend, sondern tragen auch eine reichhaltige symbolische Bedeutung. Sie stehen für Eleganz, Freiheit und die mystische Schönheit der Unterwasserwelt. Gleichzeitig reflektieren sie die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur, eine Thematik, die im Zeitalter des Klimawandels und der ökologischen Krise besondere Relevanz besitzt. Die Arbeit mit Tierhybriden erlaubt es der Künstlerin, die Grenzen des Realen zu überschreiten und poetische, fast mythologische Bilder zu schaffen, die in ihrer Wirkung sowohl bezaubern als auch zum Nachdenken anregen.
Die Farbauswahl und Komposition der Ölgemälde zeigen eine subtile Beherrschung der Farbtheorie und ein tiefes Verständnis für die visuelle Dynamik der Unterwasserwelt. Die Werke erzeugen eine meditative Ruhe und zugleich eine narrative Spannung, die den Betrachter in eine imaginäre Tiefe entführt. Diese doppelte Wirkung – sowohl ästhetisch als auch intellektuell – macht Diana Achtzigs Arbeit zu einem bedeutenden Beitrag zur zeitgenössischen Malerei.
Verbindung zur Neuen Leipziger Schule
Die Ausstellung positioniert sich bewusst im Kontext der Neuen Leipziger Schule, einer Strömung, die seit den 1990er-Jahren klassische figurative Techniken mit zeitgenössischer Erzählkraft verbindet. Achtzig integriert diese Tradition, ohne in Imitation zu verfallen, und entwickelt eine eigenständige Bildsprache, die hybride Wesen, surreale Narrative und subtile Symbolik miteinander verbindet. Werke wie „Beiger Katzenfisch mit Flügeln“ (1990, 50 x 70 x 2 cm) illustrieren den frühen Umgang mit Tierhybriden und zeigen die konsequente Weiterentwicklung der Technik und Bildsprache über drei Jahrzehnte hinweg.
Diana Achtzig: Mystische Fische – Werkbetrachtungen und ästhetische Analyse
1. Papierarbeiten – die intime Unterwasserwelt
Ein zentraler Bestandteil der Ausstellung „Mystische Fische – Eleganz & Tiefsee-Ästhetik in Farbe“ sind die Tuschearbeiten auf Papier, die Diana Achtzig seit 1990 kontinuierlich geschaffen hat. Diese Arbeiten bilden eine eigenständige, intime Ebene der Ausstellung, die es dem Publikum erlaubt, die Entstehung ihrer Bildideen nachzuvollziehen. Die Fischwesen, die auf den Papierformaten erscheinen, sind nicht bloße Abbildungen der Realität, sondern imaginäre Konstruktionen, in denen biologische Logik und surreale Freiheit miteinander verschmelzen.
Die Tusche ermöglicht dabei eine präzise Linienführung und fein nuancierte Schattierungen, die die Tiefenwirkung und Dreidimensionalität der dargestellten Fische unterstreichen. Jedes Detail – von der Bewegung der Flossen über die subtilen Texturen der Schuppen bis hin zu den leuchtenden Augen – wird sorgfältig ausgearbeitet, was den Betrachter in eine immersive Betrachtung der Unterwasserwelt zieht. Die Arbeiten zeigen eine erstaunliche Bandbreite, von minimalistischen Skizzen bis zu großformatigen Kompositionen, in denen sich mehrere Fischwesen zu einem komplexen narrativen Geflecht verbinden.
Die Papierarbeiten fungieren auch als konzeptionelle Studien für die Ölgemälde. Hier experimentiert die Künstlerin mit Proportion, Perspektive und Bewegungsdynamik. Besonders auffällig ist der Einsatz von negativen Flächen, der die Konturen der Wesen akzentuiert und einen subtilen räumlichen Eindruck vermittelt. Die Arbeiten sind sowohl in der Linienführung als auch in der Komposition streng durchdacht, was die Beherrschung von Struktur, Rhythmus und visueller Harmonie demonstriert.
2. Ölgemälde – Farbästhetik und narrative Kraft
Die Ölgemälde auf Leinwand, die in der Berolina Galerie präsentiert werden, repräsentieren den Höhepunkt von Achtzigs künstlerischem Schaffen. Sie verbinden die klassische Maltechnik mit surrealen, narrativen Elementen und erzeugen eine eindringliche visuelle Wirkung. Drei Werke seien exemplarisch hervorgehoben:
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„Katzenfisch mit Skorpionstachel“ (2023, 50 x 70 x 2 cm)
Dieses Werk ist ein herausragendes Beispiel für die Gegenwartsmalerei der Neuen Leipziger Schule. Der Katzenfisch, mit einem giftigen Skorpionstachel ausgestattet, vereint Tierhybridisierung mit surrealer Symbolik. Die Farbpalette ist hell und zugleich tiefgründig, sie balanciert zwischen Pastelltönen und intensiven Farbakzenten, wodurch ein poetisches Spannungsfeld entsteht. Die Bildkomposition führt das Auge des Betrachters von den feingliedrigen Details der Flossen zu den expressiven Körperformen des Fisches und schließlich zu den subtilen Hintergrundstrukturen, die eine tiefe Unterwasserwelt suggerieren. -
„Katzen Königin – Weißer Katzenfisch mit Flügeln“ (2022, 50 x 70 x 2 cm)
In diesem Werk wird der weiße Katzenfisch zum mythischen Leitmotiv, das sowohl Eleganz als auch Autorität ausstrahlt. Die Flügel des Fisches symbolisieren Transzendenz und Freiheit, während die harmonische Farbgestaltung eine emotionale Ausgewogenheit vermittelt. Die präzise Komposition und die behutsame Lichtführung erzeugen eine räumliche Tiefe, die das Werk sowohl physisch als auch psychologisch lebendig wirken lässt. Der narrative Aufbau lässt Raum für Interpretation: Der Betrachter kann den Fisch als Symbol für Schutz, Transformation oder die duale Natur von Stärke und Zerbrechlichkeit lesen. -
„Beiger Katzenfisch mit Flügeln“ (1990, 50 x 70 x 2 cm)
Dieses frühe Werk zeigt die konsequente Entwicklung von Achtzigs Stil. Auf den ersten Blick wirkt der Fisch schlicht, doch die pastelligen Farbtöne und die subtil schimmernde Oberfläche verleihen dem Werk eine poetische Leichtigkeit. Die Hybridisierung – die Kombination von Katzen- und Fischmerkmalen – wird hier besonders deutlich, und die Bildkomposition zeigt bereits die narrativen Ambitionen der Künstlerin. Die Verschmelzung von klassischer figurativer Präzision mit surrealer Bildsprache markiert den Beginn einer langjährigen künstlerischen Auseinandersetzung mit Tierhybriden und der Tiefseeästhetik.
3. Symbolik und Ästhetik der Tierhybriden
Die Tierhybriden in Achtzigs Werken sind weit mehr als bloße Fantasiegebilde. Sie sind Träger einer komplexen symbolischen Sprache. Der Katzenfisch etwa vereint Aspekte von Anmut, Gefahr, Freiheit und Mystik. Die Hybridisierung erlaubt es, psychologische und philosophische Konzepte zu visualisieren: Identität, Transformation und die Schnittstellen zwischen Realität und Imagination werden greifbar. Jede Kombination von Tiermerkmalen ist sorgfältig gewählt, um eine narrative Tiefe zu erzeugen, die sowohl ästhetisch als auch intellektuell wirkt.
Darüber hinaus reflektieren die Werke ökologische und existenzielle Fragestellungen. Die Unterwasserwelt, die Achtzig darstellt, ist ein poetischer Mikrokosmos, der sowohl Schönheit als auch Bedrohung symbolisiert. Die Bewegung der Fische, die Strömungen und die Lichtreflexionen schaffen ein immersives Raumgefühl, das die Besucher:innen in eine kontemplative Auseinandersetzung mit der Natur zieht. Die Wahl der Motive verdeutlicht eine tiefe Sensibilität für das fragile Gleichgewicht ökologischer Systeme und regt zu einem bewussten Nachdenken über Umweltfragen an.
4. Technik und Farbgestaltung
Die Ölmalerei auf Leinwand erlaubt es Achtzig, eine intensive Farbwirkung zu erzeugen. Ihre Farbpalette reicht von pastelligen, subtilen Tönen bis zu leuchtenden, kontrastreichen Akzenten, wodurch sowohl Ruhe als auch Spannung erzeugt werden. Besonders bemerkenswert ist die Kombination von klassischen Maltechniken, wie Lasur und Schichtung, mit expressiven, modernen Farbkompositionen. Die fein abgestimmten Farbübergänge und die kontrollierte Lichtführung verleihen den Werken Tiefe und Räumlichkeit.
Die Tuschearbeiten ergänzen diese Maltechnik durch eine lineare Klarheit, die die Grundstruktur der Bildkomposition sichtbar macht. Die präzise Linienführung, der gezielte Einsatz von Schraffuren und die feine Modellierung von Schatten erzeugen eine Plastizität, die den Eindruck von Bewegung und Dynamik verstärkt. Zusammen bilden Papierarbeiten und Ölgemälde ein kohärentes Werkensemble, das sowohl die konzeptionelle als auch die ästhetische Dimension von Achtzigs künstlerischem Schaffen sichtbar macht.
5. Narrativer Aufbau und poetische Wirkung
Ein zentrales Element der Ausstellung ist der narrative Aufbau der Werke. Die Tierhybriden sind nicht isolierte Motive, sondern Teil einer fortlaufenden Geschichte, die sich durch die gesamte Ausstellung zieht. Die Werke sind so angeordnet, dass sie einen Dialog untereinander führen: Frühwerke wie „Beiger Katzenfisch mit Flügeln“ zeigen die Ursprünge der Bildsprache, während neuere Ölgemälde wie „Katzenfisch mit Skorpionstachel“ die Entwicklung und Reifung der künstlerischen Ausdruckskraft dokumentieren.
Die poetische Wirkung entsteht durch die Kombination aus Farbe, Form und Symbolik. Jede Arbeit ist ein visuelles Gedicht, das sowohl ästhetisch als auch intellektuell anspricht. Der Betrachter wird eingeladen, über die narrative Dimension hinaus eigene Interpretationen zu entwickeln und die Verbindung zwischen Fantasie, Realität und Umweltbewusstsein zu reflektieren.
6. Einordnung in die Neue Leipziger Schule
Diana Achtzigs Werk „Mystische Fische – Eleganz & Tiefsee-Ästhetik in Farbe“ lässt sich klar in die Neue Leipziger Schule einordnen, eine künstlerische Strömung, die ab den frühen 1990er-Jahren in Leipzig entstand und internationale Aufmerksamkeit erlangte. Diese Schule ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit figurativer Malerei, traditioneller Handwerkstechnik und zugleich modernen, oft surrealen Bildkonzepten. Während die erste Generation der Neuen Leipziger Schule, zu der bekannte Namen wie Neo Rauch zählen, vor allem großformatige narrative Gemälde schuf, zeichnet sich Achtzig durch die Verbindung von klassischer Maltechnik und einer eigenständigen surrealen Bildsprache aus.
Achtzig entwickelt die figurative Präzision der Leipziger Schule weiter, indem sie Tierhybriden als zentrale Motive einsetzt und ihre Werke zugleich durch eine meditative Farbästhetik und narrative Tiefe bereichert. Ihre Arbeiten verbinden die traditionelle akademische Ausbildung – die sie an der Universität der Künste Berlin erhielt – mit einer experimentellen und phantasievollen Bildwelt. So entsteht eine ästhetische Synthese aus strenger Technik, poetischer Bildsprache und surrealer Imagination.
6.1 Narrative und formale Kontinuität
Die kontinuierliche Beschäftigung mit Tierhybriden, insbesondere mit den Katzenfisch-Wesen, zeigt eine strukturelle Kohärenz in Achtzigs Werk. Frühwerke wie „Beiger Katzenfisch mit Flügeln“ markieren den Beginn einer narrativen und formalen Entwicklung, die sich über Jahrzehnte bis zu „Katzenfisch mit Skorpionstachel“ erstreckt. Die Werke der 1990er-Jahre auf Papier bilden das konzeptionelle Fundament: fließende Linien, Tiefenillusionen und kompositorische Experimente. In den Leinwandgemälden der 2020er-Jahre wird diese Bildsprache konsolidiert, erweitert um Farbe, Raumwirkung und expressive Dynamik.
Die narrative Kohärenz ist nicht nur formal, sondern auch inhaltlich spürbar: Achtzig entwirft eine konsistente Unterwasserwelt, die sowohl mythische als auch ökologisch-reflexive Aspekte in sich vereint. Die Fische fungieren als symbolische Träger von Geschichten, die Themen wie Freiheit, Transformation, Bedrohung und Schutz in metaphorischer Form verhandeln.
6.2 Surrealismus und Tierhybriden
Die Verwendung von Tierhybriden verbindet Achtzigs Arbeiten mit einer historischen Tradition surrealistischer Bildsprache. Künstler wie Max Ernst, Salvador Dalí und Leonor Fini arbeiteten ebenfalls mit Tierkombinationen und surrealen Transformationen, um psychologische, soziale oder metaphysische Fragestellungen zu visualisieren. Achtzig greift diesen Ansatz auf, interpretiert ihn jedoch in einem eigenen ästhetischen Kontext: Ihre Hybriden sind subtil, poetisch und zugleich narrativ dicht. Sie dienen nicht allein der Überraschung, sondern der symbolischen Vermittlung komplexer Konzepte und der ästhetischen Verdichtung von Naturbeobachtung und Fantasie.
Die Kombination von surrealer Bildsprache mit klassischer Maltechnik – insbesondere bei den Ölgemälden auf Leinwand – erzeugt eine Spannung zwischen Realismus und Imagination. Die Mischform von präziser Figurativität und phantastischer Transformation wird so zu einem Markenzeichen Achtzigs, das ihre Position innerhalb der zeitgenössischen Malerei der Neuen Leipziger Schule festigt.
7. Internationale Bezüge und Rezeption
Diana Achtzigs Arbeiten stehen in einem internationalen Diskurs zeitgenössischer Malerei. Die detaillierte Darstellung von Tierwesen und die imaginative Transformation erinnern an Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen in Paris, London oder New York, die narrative, figurative und surrealistische Elemente kombinieren. Besonders die feinsinnige Farbgebung und der subtile Einsatz von Licht und Schatten verweisen auf europäische Traditionen der Naturalistik, während die narrative Hybridisierung in Richtung globaler Surrealismusströmungen weist.
Die Ausstellung in der Berolina Galerie bietet eine Plattform, auf der Berliner Kunstinteressierte diese internationalen Bezüge nachvollziehen können. Durch die barrierefreie Zugänglichkeit und die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag wird die Ausstellung einem breiten Publikum zugänglich gemacht und ermöglicht eine Reflexion über die zeitgenössische figurative Malerei in einem urbanen Kontext.
8. Kunsthistorische Reflexion
Die künstlerische Praxis von Diana Achtzig kann als Brückenschlag zwischen klassischer Akademieausbildung und moderner Bildsprache interpretiert werden. Sie greift traditionelle Techniken der Ölmalerei auf, nutzt jedoch eine persönliche, imaginative Bildsprache, die die klassische Gegenständlichkeit transzendiert. Ihre Arbeiten reflektieren nicht nur ästhetische Prinzipien wie Komposition, Lichtführung oder Farbkontraste, sondern auch narrative, symbolische und psychologische Dimensionen.
Die Darstellung von Unterwasserwelten und Tierhybriden hat darüber hinaus eine ökologische und philosophische Dimension: Die Fische fungieren als Metaphern für Freiheit, Vulnerabilität und die Schönheit der Natur, deren Bedrohung durch menschliche Eingriffe thematisiert wird. In einer Zeit, in der Kunst zunehmend gesellschaftliche und ökologische Themen aufgreift, zeigt Achtzigs Werk, dass künstlerische Imagination und Umweltbewusstsein miteinander verknüpft werden können.
9. Kritische Würdigung und wissenschaftliche Perspektive
Aus kunstwissenschaftlicher Perspektive ist Achtzigs Werk besonders interessant, da es Tradition, Surrealismus, Figurativität und Narrative Kunst in einer kohärenten Bildsprache vereint. Die Werke lassen sich sowohl formal – in Bezug auf Komposition, Technik und Farbgestaltung – als auch inhaltlich – in Bezug auf Symbolik, Hybridisierung und narrative Kohärenz – analysieren.
Die Papierarbeiten ergänzen die Leinwandgemälde nicht nur als Studien, sondern als eigenständige Ausdrucksform. Sie zeigen, wie Achtzig prozesshaft denkt und arbeitet: Die Entwicklung von Linien, Schattierungen und Bewegungsdynamik auf Papier wird in die Ölgemälde übersetzt, erweitert und in Farbe, Raum und Ausdruck intensiviert.
Darüber hinaus bietet die Ausstellung einen ästhetischen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Leipziger Schule und internationaler Gegenwartsmalerei. Achtzigs Arbeiten stellen somit nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein kulturhistorisches Dokument dar: Sie verbinden Jahrzehnte der künstlerischen Praxis mit zeitgenössischer Bildsprache und narrativer Innovation.
10. Fazit
Die Einzelausstellung „Mystische Fische – Eleganz & Tiefsee-Ästhetik in Farbe“ in der Berolina Galerie im Rathaus Mitte ist ein herausragendes Beispiel zeitgenössischer Malerei und Papierkunst. Diana Achtzig präsentiert Werke, die sowohl technische Präzision als auch imaginative Freiheit vereinen, und eröffnet dem Publikum einen poetischen Zugang zu einer geheimnisvollen Unterwasserwelt. Ihre Tierhybriden und narrativen Strukturen reflektieren ökologische, symbolische und philosophische Dimensionen, die den Betrachter sowohl emotional als auch intellektuell ansprechen.
Durch die Verbindung von Tuschepapierarbeiten und Ölgemälden entsteht ein kohärentes Gesamtensemble, das die Entwicklung der Künstlerin über drei Jahrzehnte dokumentiert und gleichzeitig eine lebendige Gegenwartsrezeption ermöglicht. Die Arbeiten der Neuen Leipziger Schule werden hier in ihrer modernen, internationalen und surreal-figurativ erweiterten Form sichtbar, und die Ausstellung bietet eine umfassende, wissenschaftlich fundierte Gelegenheit, die Bildsprache von Diana Achtzig intensiv zu studieren.
Die Ausstellung lädt somit nicht nur zu einem ästhetischen Genuss, sondern auch zu einer kritischen Reflexion über Kunst, Natur und Mensch ein. Diana Achtzig beweist, dass figürliche Malerei, surreale Imagination und symbolische Tiefe in der zeitgenössischen Kunst nicht nur koexistieren, sondern sich gegenseitig befruchten können. Mit ihren Werken zeigt sie die poetische, narrative und visuelle Kraft, die die Neue Leipziger Schule auch im 21. Jahrhundert auszeichnet.
Diana Achtzig: Mystische Fische – Eleganz & Tiefsee-Ästhetik in Farbe
Die Berolina Galerie im Rathaus Mitte präsentiert vom 18. September bis 24. November 2025 die Einzelausstellung der studierten Malerin und Bildhauerin Diana Achtzig unter dem Titel „Mystische Fische – Eleganz & Tiefsee-Ästhetik in Farbe“. Die Vernissage findet am Donnerstag, den 18. September 2025, um 19:00 Uhr statt. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 7:00 bis 18:00 Uhr barrierefrei im 1. Obergeschoss der Galerie zu besichtigen.
Die Ausstellung vereint Tuschepapierarbeiten und Ölgemälde auf Leinwand, die die Künstlerin eigens für diesen Anlass geschaffen hat. Diana Achtzig entführt die Besucher:innen in eine poetische Unterwasserwelt, in der Tierhybriden – sogenannte „mystische Fische“ – zentrale Motive darstellen. Diese Tierwesen verbinden Surrealismus, klassische Maltechnik und narrative Bildsprache und spiegeln Themen wie Eleganz, Bewegung, Freiheit und die ästhetische Tiefe der Meereswelt wider.
Besonders hervorzuheben sind ihre Ölgemälde der Neuen Leipziger Schule:
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„Katzenfisch mit Skorpionstachel“ (2023, 50 x 70 x 2 cm): Dieses Werk vereint klassische Technik mit surrealer Bildsprache, zeigt Tierhybriden als zentrale Motive und besticht durch symbolische Tiefe, feinsinnige Farbpalette und poetische Komposition.
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„Katzen Königin – Weißer Katzenfisch mit Flügeln“ (2022, 50 x 70 x 2 cm): Ein mythisches Leitmotiv in einer faszinierenden Tierhybridwelt, das durch harmonische Farbgestaltung und präzise Komposition räumlich und emotional lebendig wirkt.
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„Beiger Katzenfisch mit Flügeln“ (1990, 50 x 70 x 2 cm): Frühwerk der Künstlerin, das klassische figurative Präzision mit surrealer Bildsprache verbindet und durch pastellige Farbtöne und subtile Leuchtkraft poetische Leichtigkeit vermittelt.
Die Tuschepapierarbeiten bilden das konzeptionelle Fundament von Achtzigs künstlerischer Entwicklung seit 1990. Sie zeigen die experimentelle Annäherung an fließende Linien, Bewegungsdynamik und narrative Gestaltung, die später in die Leinwandgemälde übergehen und in Farbe und Ausdruck intensiviert werden.
Diana Achtzig ist Absolventin der Universität der Künste Berlin und arbeitet sowohl als Malerin als auch als Bildhauerin. Seit den 1990er-Jahren sind ihre Werke in internationalen Galerien und auf Kunstmessen ausgestellt, zahlreiche Arbeiten befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen im In- und Ausland. Mit der aktuellen Ausstellung in der Berolina Galerie führt sie ihre Auseinandersetzung mit Natur, Unterwasserwelten und Tierhybriden konsequent fort, die zugleich ökologisch-reflexive Fragen nach Mensch und Umwelt aufgreift.
Die Ausstellung ist ein ästhetisches und intellektuelles Erlebnis: Sie verbindet filigrane Zartheit, expressive Farbintensität und narrative Kohärenz. Achtzigs Arbeiten bieten einen poetischen Zugang zu surrealen, figurativen Bildwelten, die sowohl für Kunstliebhaber:innen als auch für Forscher:innen der Neuen Leipziger Schule von Interesse sind.
Die Berolina Galerie Berlin ermöglicht durch ihre zentrale Lage, barrierefreie Zugänglichkeit und lange Öffnungszeiten einen unkomplizierten Besuch. Die Ausstellung lädt nicht nur zu visuellem Genuss ein, sondern regt zur Reflexion über die Verbindung von Kunst, Natur und menschlicher Imagination an.
Ausstellungsdetails:
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Titel: Mystische Fische – Eleganz & Tiefsee-Ästhetik in Farbe
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Künstlerin: Diana Achtzig (Malerin & Bildhauerin)
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Ort: Berolina Galerie, Rathaus Mitte, 1. OG, Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
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Midissage am Freitag, den 24. Oktober 2025 um 19 Uhr
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Vernissage: Donnerstag, 18. September 2025, 19:00 Uhr
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Ausstellungszeitraum: 18. September – 24. November 2025
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Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 7:00 – 18:00 Uhr
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Eintritt: frei
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Website der Künstlerin: www.art-amour.de
Die Ausstellung „Mystische Fische – Eleganz & Tiefsee-Ästhetik in Farbe“ bietet eine einmalige Gelegenheit, die poetische, narrative und surreale Bildsprache von Diana Achtzig zu erleben und die faszinierende Welt ihrer Tierhybriden zu erkunden – eine perfekte Symbiose von klassischer Technik und zeitgenössischer, surrealer Malerei.
Berolina Galerie
Rathaus Mitte, 1. OG
Karl-Marx-Allee 31
10178 Berlin

Diana Achtzig (Neue Leipziger Schule ): Blumenfisch, Tusche auf Papier, Papierarbeit, 42 x 56 cm, 2025 Leipzig. Tusche Malerei Zeichnungen Originale Kunst kaufen!

Diana Achtzig (Neue Leipziger Schule): Urzeitfische, Tusche auf Papier, Papierarbeit, 42 x 56 cm, 2025 Leipzig. Tusche Malerei Zeichnungen Originale Kunst kaufen!

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Diana Achtzig (Neue Leipziger Schule): Blauer Tiefseefisch, Tusche auf Papier, Papierarbeit, 50 x 65 cm, 2025 Leipzig. Tusche Malerei Zeichnungen Originale Kunst kaufen!

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