Einleitung:
Am 2. August 2025 um 17 Uhr lädt das KunstWasserWerk Schwerin zur Gedenkausstellung des Mecklenburger Künstlers Klaus Illner (Webseite vom Künstler: https://klausillner.de/) ein. Im ehemaligen Pumpenhaus des Alten Wasserwerks wird ein vielseitiges Werk präsentiert, das Leben, Wandel und künstlerische Entwicklung über Jahrzehnte hinweg sichtbar macht. Die musikalische Umrahmung übernimmt Trompeter Marcus Rust.

Ein bewegtes Leben in Farbe: Gedenkausstellung für Klaus Illner im KunstWasserWerk Schwerin

Klaus Illner (1947–2024) war ein Künstler, dessen Werk tief mit seiner Lebensgeschichte verbunden ist. In seiner Heimat Mecklenburg geboren, durchlief er eine ungewöhnliche Laufbahn – vom Holzbildhauer zum Sozialarbeiter, vom Naturbeobachter zum Seelenzeichner. Die Ausstellung „Bewegtes Leben“ im KunstWasserWerk e. V. zeigt Arbeiten auf Papier und Leinwand aus verschiedenen Schaffensphasen, die das innere Ringen des Künstlers mit gesellschaftlichen Umbrüchen, persönlicher Entwicklung und künstlerischer Freiheit spiegeln.

Illners Kunst war geprägt von Wandlungsfähigkeit und Aufrichtigkeit. Nach der Wende verschob sich sein Fokus von handwerklich präzisen Naturdarstellungen hin zu psychologisch aufgeladenen, oft expressiv zugespitzten Porträts. Seine Werke zeigen Seelenlandschaften, oft fragmentiert, verzerrt, aber immer ehrlich. In ihrer Farbigkeit offenbaren sie Emotion, in ihrer Formgebung Mut zur Brüchigkeit.

Neben der Kunst war auch die Musik ein wichtiger Lebensbegleiter. Illner spielte Mandoline in der von ihm mitgegründeten Irish-Folk-Band „Great Water“ – Ausdruck seines tiefen Gefühlszugangs, aber auch seines Gemeinschaftssinns.

Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an einen eigenständigen Künstler, sondern auch ein liebevoller Blick eines Sohnes auf seinen Vater. Matthias Illner beschreibt ihn als sensibel, mutig und streitbar – Eigenschaften, die sich auch im künstlerischen Werk widerspiegeln. Die Gedenkausstellung wird so zur Einladung, sich einem vielschichtigen Leben und Schaffen anzunähern – und vielleicht auch den eigenen Blick auf Kunst und Erinnerung zu erweitern.

Veranstaltungsort:
Kunst-Wasser-Werk e. V.
Altes Wasserwerk Neumühle
Neumühler Straße 80
19057 Schwerin

Vernissage:
Samstag, 2. August 2025, 17:00 Uhr
Mit musikalischer Begleitung von Marcus Rust (Trompete)

Kontakt:
E-Mail: info@kunstwasserwerk.de
Telefon: 0160-2311978

 

Künstlerporträt  „Ein Leben in Holz, Farbe und Klang“ – Der Künstler Klaus Illner zwischen Form, Gefühl und Haltung


Klaus Illner (1947–2024) war mehr als nur Holzbildhauer, Maler und Musiker – er war ein feinfühliger Beobachter der Welt, ein kreativer Grenzgänger zwischen Kunsthandwerk, Psychologie und Gesellschaft. Seine Werke erzählen von Wandel, innerem Ringen und der unerschütterlichen Kraft des Ausdrucks. In Schwerin wird ihm nun eine berührende Gedenkausstellung gewidmet.

Ein Künstler zwischen den Welten: Das Porträt des Mecklenburger Multitalents Klaus Illner

Klaus Illner war ein stiller Revolutionär. Geboren 1947 in Woosmer, durchlief er ein bewegtes Leben zwischen künstlerischer Präzision, sozialem Engagement und musikalischer Leidenschaft. Sein Werk ist geprägt von Umbrüchen – persönlich, gesellschaftlich und formal. Was ihn auszeichnete, war nicht nur das handwerkliche Können als Holzbildhauer oder die sensible Beobachtungsgabe eines Malers, sondern vor allem die Tiefe, mit der er sich dem Menschen, seiner Seele und seinem Umfeld widmete.

Nach dem Abitur studierte Illner zunächst Holzgestaltung in Leipzig und arbeitete in den 1980er Jahren als Holzbildhauer in Schwerin – ein Beruf, der zugleich Berufung war. In der Künstlergruppe „Oberland“ fand er eine kreative Heimat, bevor ihn die politischen und persönlichen Umwälzungen der Wendezeit zu einem radikalen Neuanfang führten. Er bildete sich zum Sozialpädagogen aus und leitete fortan die Kunstwerkstatt im Psychosozialen Zentrum Schwerin. Ein Schritt, der nicht als Bruch, sondern als Erweiterung seines Schaffens zu verstehen ist – denn Klaus Illner sah den Menschen immer im Zentrum seiner Kunst.

Sein malerisches Werk entwickelte sich über die Jahre hinweg in großer stilistischer Bandbreite. Frühere, naturnahe Arbeiten wichen in den 1990er Jahren expressiven Seelenbildern, surrealen Kompositionen, deformierten Portraits – ein Spiegel innerer Kämpfe und gesellschaftlicher Brüche. Seine bevorzugten Techniken reichten von Pastell über Acryl bis hin zur Ölmalerei, immer begleitet von einem sicheren Gespür für Farbe, Fläche und Ausdruck.

Illners Werk war nie gefällig. Es war ehrlich, manchmal sperrig, oft melancholisch – und durchdrungen von einem tiefen Bedürfnis nach Sinn. Auch Musik spielte dabei eine zentrale Rolle. Als Musiker in der Irish-Folk-Band „Great Water“ entdeckte er die Klangfarbe des Lebens neu und verband sie mit seiner visuellen Sprache. Der Klang wurde Farbe, die Farbe wurde Haltung.

Trotz aller Rückschläge – auch wirtschaftlich und familiär – blieb Klaus Illner seiner Kunst treu. Seine Mitgliedschaft in Künstlergruppen wie „Schelfe“ e.V. oder „BaltikArtBridge“ unterstreicht sein Bedürfnis nach Austausch und künstlerischer Reflexion. Viele seiner Werke sind stille Chroniken eines Lebens im Dialog mit sich selbst, der Natur und der Gesellschaft.

Am 2. August 2025 wird Klaus Illner im KunstWasserWerk Schwerin mit einer umfassenden Gedenkausstellung geehrt. Gezeigt werden Arbeiten auf Papier und Leinwand, begleitet von der Trompete des Musikers Marcus Rust. Es ist ein würdiger Moment des Innehaltens – für einen Künstler, der das Leben nicht nur formte, sondern es fühlbar machte.

Sein Sohn Matthias Illner fasst es berührend zusammen: „Ich bin der Natur dankbar für diesen Vater, den ich sehr geliebt habe. Seine Bilder bleiben – als Erinnerung, als Vermächtnis, als Dialog.“

 

Ort der Gedenkausstellung:
KunstWasserWerk e. V., Altes Wasserwerk Neumühle
Neumühler Straße 80, 19057 Schwerin
Vernissage: 2. August 2025, 17:00 Uhr
Kontakt: info@kunstwasserwerk.de | Tel.: 0160-2311978

Grenzenlose Kunst zwischen Mythos und Moderne
Lesen Sie auch den Artikel über den Künstler und Sohn des verstorbenen Klaus Illner:
In „Der falsche Sisyphos“ lässt Matthias Illner in der Gortaire Galerie Berlin figurative Malerei, antike Sinnbilder und zeitgenössisches Denken aufeinandertreffen. Seine Einzelausstellung sprengt bewusst ästhetische wie gesellschaftliche Grenzen – ein Muss für alle, die Kunst als Reflexion der Gegenwart verstehen.

👉 Zum Artikel:
Der falsche Sisyphos – von Matthias Illner

Klaus Illner (1947–2024) war mehr als nur Holzbildhauer, Maler und Musiker – er war ein feinfühliger Beobachter der Welt, ein kreativer Grenzgänger zwischen Kunsthandwerk, Psychologie und Gesellschaft. Seine Werke erzählen von Wandel, innerem Ringen und der unerschütterlichen Kraft des Ausdrucks. In Schwerin wird ihm nun eine berührende Gedenkausstellung gewidmet.

Klaus Illner (1947–2024) war mehr als nur Holzbildhauer, Maler und Musiker – er war ein feinfühliger Beobachter der Welt, ein kreativer Grenzgänger zwischen Kunsthandwerk, Psychologie und Gesellschaft. Seine Werke erzählen von Wandel, innerem Ringen und der unerschütterlichen Kraft des Ausdrucks. In Schwerin wird ihm nun eine berührende Gedenkausstellung gewidmet.